Unsere Kanus lassen wir in Lübben zu Wasser. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, dem sei der Besuch der Spreewaldstadt mit dem Schloss, dem Stadt- und Regionalmuseum, dem Hafen und der Paul-Gerhard-Kirche empfohlen. Wir haben auf dem überaus komfortablen Kanu-Rastplatz „SpreeLagune" direkt an der Schlossinsel übernachtet und die Badestelle ausgiebig genutzt. Unser Auto haben wir auf dem Parkplatz am Schloss gelassen.
Aus Lübben heraus auf Berste und Spree
Nun starten wir in nördliche Richtung auf der Spree. Hier treffen wir die erste Wegentscheidung: Entweder wir nutzen die ruhigere Berste, dann halten wir uns vor der Strandcafé-Schleuse in Lübben eher links oder wir bleiben auf der Hauptspree und schleusen uns selbst durch die Strandcafé-Schleuse. Etwa zwei Kilometer weiter treffen Berste und Spree wieder aufeinander.
Wildromantisch bis zum Hartmannsdorfer Wehr
Lübben liegt ein ganzes Stück hinter uns und wir können in den Natur-Genuss-Modus umschalten. Wer aufmerksam ist, kann hier im Kanurevier so manches Tier entdecken. Kormoran, Bleßralle, Störche und Haubentaucher sind hier auf und am Wasser und auf den Feuchtwiesen zu Hause. Die Erlen am Ufer ziehen vorüber. Gemütlich lässt sich mit der Strömung paddeln, es ist Zeit, die Natur zu beobachten. Libellen tanzen. Diese für Mitteleuropa einzigartige Landschaft ist eine Folge der letzten Eiszeit, in der die Spree in ein feines Netz aus Fließen zu einem Binnendelta wurde.
Die Spree wird auf unserem Weg bald breiter, das Wasser des Umflutkanals kommt noch hinzu und die Strömung ist hier recht stark. Bald können wir uns wieder einmal als Selbst-Schleuser betätigen, diesmal am Hartmannsdorfer Wehr. Die Einfahrt in die Schleuse ist auf der linken Seite.
Den Puhlstrom entlang bis nach Groß Wasserburg
Weiter geht es, die Spree hinauf durch die Wiesen. Links haben wir Einblicke in die Kernzone des Biosphärenreservats Spreewald, dieser am restriktivsten geschützte Teil darf nur zu Forschungszwecken betreten werden, hier hat die Natur absoluten Vorrang. Deshalb sind viele Arme der Wasserburger Spree ganzjährig gesperrt. An der nächsten großen Wasserkreuzung zweigt der Puhlstrom ab, dem wir durch die waldreiche idyllische Landschaft folgen, bis wir ziemlich straff nach links in das Lange Hostfließ und von dort nach rechts über Pfahlspree bis zur Wasserburger Spree paddeln. Gleich nach der letzten Schleuse dieser Tour, der Schleuse Groß Wasserburg, haben wir den gleichnamigen Rastplatz und das Ende unserer Tour erreicht.
Groß Wasserburg und Umgebung
Groß Wasserburg mit seiner beschaulichen Idylle, dem Kahnfährhafen und der traditionellen Gastronomie bietet sich durchaus auch als Ausgangspunkt für weitere Erkundungen an. Nicht weit weg ist das Tropical Island, auch der Köthener See ist für Naturfreunde ein Muss. Die Krausnicker Berge sind mit rund 100 Metern Höhe für Brandenburger Verhältnisse richtig hoch. Hier verlief übrigens einst die Grenze zwischen Sachsen und Preußen – bis vor 200 Jahren der Wiener Kongress die sächsische Grenze weiter nach Süden verlegte. Eine Wanderung auf den 144 Meter hohen Wehlaberg mit seinem Aussichtsturm lohnt sich – bei gutem Wetter kann man bis nach Berlin schauen.
Mit der Beachtung dieser Hinweise leisten Sie als Kanutourist ihren persönlichen Beitrag zur Bewahrung der Spreewaldnatur
- Genießen Sie die Stille auf den Fließen – vermeiden Sie Lärm, so haben Sie und andere die Chance, Tiere zu beobachten.
- Verlassen Sie Ihr Boot nur an den offiziellen Kanurast- oder Biwakplätzen, Schleusen oder befestigten Ausstiegen - bitte nicht in der freien Natur.
- Das Übernachten in Zelten ist nur auf Campingplätzen und Biwakplätzen erlaubt (Zeichen einfügen).
- Für das Einsetzen von Booten nutzen Sie die dafür ausgewiesenen Einstiegsstellen.
- Das Grillen oder das Entzünden eines Feuers ist nur auf dafür zugelassenen Plätzen gestattet.
- Die Uferzonen der Fließe und Seen mit Schilfgürteln und Wasserpflanzen sind "Wohnstuben" von Fischen und Wasservögeln. Bitte stören Sie dort nicht und halten ausreichend Abstand.
- Reißen Sie bitte keine Wasserpflanzen oder Ufervegetation ab – auch die Paddler nach Ihnen wollen sich daran erfreuen.
- Der Spreewald braucht seine Nachtruhe. Das Paddeln ist daher nur bis eine Stunde nach Sonnenuntergang gestattet.
- Einige Fließe führen durch besonders empfindliche Lebensräume und dürfen deshalb nicht befahren werden. Bitte respektieren Sie die Sperrungen (Zeichen einfügen).
- Die Gewässersohle ist ein sensibler Lebensraum für Muscheln. Vermeiden Sie deshalb Grundberührungen mit Boot oder Paddel. Fahren Sie nur auf Fließen mit ausreichendem Wasserstand.
- Um unnötigen Wasserabfluss zu vermeiden, nutzen Sie an Schleusen mit entsprechender Ausstattung die Bootsrollen oder Umtragestellen.
- Gewähren Sie Kähnen stets die Vorfahrt, denn diese sind weniger wendig als Paddelboote.
- Fahren Sie möglichst in Fahrrichtung immer rechts.
- Bitte nehmen Sie Ihren Abfall wieder mit nach Hause.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben der Entfernung, der Dauer und des Höhenprofils der Strecke aus einer automatisierten Berechnung erfolgen. Die tatsächliche Dauer ist individuell von Faktoren wie z. B. Pausen, Kondition und Intention des Besuchers abhängig.
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Tourismusverband Spreewald
Quelle: Tourismusverband Spreewald destination.one
Organisation: Tourismusverband Spreewald
Zuletzt geändert am 21.06.2023
ID: t_100282341