Wir müssen uns immer nach dem weißen Dreieck auf grünem Grund richten, wenn wir die markierte Wasserwanderroute, die Barzlintour rund um Lübbenau einmal ausprobieren wollen. Benannt ist unsere heutige Tour nach dem Barzlin, einem ovalen Talsandhorst. Der Barzlin ist rund vier Hektar groß und etwa ein Meter höher als die umgebende Niederung. Diese für den Spreewald doch schon gewaltige Höhe wussten schon unsere Vor-Vorfahren zu schätzen, denn das Gebiet bot sich an, um sich wehrhaft niederzulassen. Während der Eisenzeit soll ein Wall die Menschen auf dem Barzlin geschützt haben. Auch heute ist der Barzlin wieder geschützt, aber nun seine Tier- und Pflanzenwelt – als bedeutender Teil des UNESCO Biosphärenreservats Spreewald. Das interessiert uns, und wir machen uns in der Morgenstunde auf, um den Barzlin zu entdecken.
Start am Lübbenauer Campingplatz
Weil wir sowieso auf dem Lübbenauer Campingplatz sind, starten wir gleich an diesem schönen und kanufreundlichen Ort. Wir setzen unsere Boote ins Wasser und wenden uns nach Nordwesten. So früh ist es auch im sonst quirligen Lübbenauer Spreewaldhafen noch ruhig. Es sind kaum Paddler auf dem Wasser. Tautropfen sind auf den Pflanzen zu sehen. Wir sind ganz leise, um die Stille, die noch über den Fließen liegt, nicht zu stören.
Hinein in den urigen Spreewald
Zuerst durchqueren wir das Lehder Fließ und biegen an der Kreuzung zum Bürgerfließ nach links ab. Nun halten wir uns rechts, um in den Stadtgraben zu gelangen. Mehrere Schleusen müssen wir passieren und links von uns erwacht langsam die Stadt. Wieder rechts folgt der Dorotheengraben und rasch sind wir mitten drin im urigen Spreewald. Feuchte Wiesen dampfen. Hier haben gerade die Vögel ihr Morgenkonzert verabredet. Das Schöne an dieser Tour ist es, dass wir uns kaum auf die Karte konzentrieren müssen, denn alles ist ausgeschildert.
Vom Kreuzgraben zur Hauptspree
An der nächsten Wegkreuzung weisen sie uns den Weg in den Kreuzgraben. Als dieser endet, wenden wir uns nach rechts in die Ballocke. Hier wartet mal wieder eine Schleuse auf uns, die wir schnell passiert haben. Wir haben Zeit, die Natur um uns herum zu genießen. Libellen schweben, unsere leisen Paddelschläge wecken die Wasserläufer aus ihrer Lethargie. Am Ende der Ballocke, die sich durch diese einzigartige Landschaft windet, treffen wir wieder auf die Hauptspree die deutlich breiter als die Fließe ist.
Von der Buschspree zurück nach Lübbenau
Wir bleiben aber nur kurz hier in Strömungsrichtung und biegen dann rechts wieder ein auf die Lübbenauer Buschspree. Rechts von uns ist der Barzlin. Wir genießen die scheinbar unberührte Natur. Unglaublich eigentlich, dass dieses Kleinod von Mutter Erde schon mehr als 1000 Jahre besiedelt ist und trotzdem nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Am Ende der Buschspree wenden wir unser Boot nach rechts auf den Burg-Lübbener Kanal, durchqueren die Kalkofenschleuse und erreichen das Lehder Fließ (Dolzke). Gegen die leichte Strömung paddeln wir genüsslich zurück bis nach Lübbenau.
Mit der Beachtung dieser Hinweise leisten Sie als Kanutourist ihren persönlichen Beitrag zur Bewahrung der Spreewaldnatur
- Genießen Sie die Stille auf den Fließen – vermeiden Sie Lärm, so haben Sie und andere die Chance, Tiere zu beobachten.
- Verlassen Sie Ihr Boot nur an den offiziellen Kanurast- oder Biwakplätzen, Schleusen oder befestigten Ausstiegen - bitte nicht in der freien Natur.
- Das Übernachten in Zelten ist nur auf Campingplätzen und Biwakplätzen erlaubt (Zeichen einfügen).
- Für das Einsetzen von Booten nutzen Sie die dafür ausgewiesenen Einstiegsstellen.
- Das Grillen oder das Entzünden eines Feuers ist nur auf dafür zugelassenen Plätzen gestattet.
- Die Uferzonen der Fließe und Seen mit Schilfgürteln und Wasserpflanzen sind "Wohnstuben" von Fischen und Wasservögeln. Bitte stören Sie dort nicht und halten ausreichend Abstand.
- Reißen Sie bitte keine Wasserpflanzen oder Ufervegetation ab – auch die Paddler nach Ihnen wollen sich daran erfreuen.
- Der Spreewald braucht seine Nachtruhe. Das Paddeln ist daher nur bis eine Stunde nach Sonnenuntergang gestattet.
- Einige Fließe führen durch besonders empfindliche Lebensräume und dürfen deshalb nicht befahren werden. Bitte respektieren Sie die Sperrungen (Zeichen einfügen).
- Die Gewässersohle ist ein sensibler Lebensraum für Muscheln. Vermeiden Sie deshalb Grundberührungen mit Boot oder Paddel. Fahren Sie nur auf Fließen mit ausreichendem Wasserstand.
- Um unnötigen Wasserabfluss zu vermeiden, nutzen Sie an Schleusen mit entsprechender Ausstattung die Bootsrollen oder Umtragestellen.
- Gewähren Sie Kähnen stets die Vorfahrt, denn diese sind weniger wendig als Paddelboote.
- Fahren Sie möglichst in Fahrrichtung immer rechts.
- Bitte nehmen Sie Ihren Abfall wieder mit nach Hause.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben der Entfernung, der Dauer und des Höhenprofils der Strecke aus einer automatisierten Berechnung erfolgen. Die tatsächliche Dauer ist individuell von Faktoren wie z. B. Pausen, Kondition und Intention des Besuchers abhängig.
Quelle: Tourismusverband Spreewald destination.one
Organisation: Tourismusverband Spreewald
Zuletzt geändert am 21.06.2023
ID: t_100282335